Das P-XTRACT Projekt ist mehr als die Pilotierung eines innovativen Verfahrens zur Rückgewinnung von Phosphor. Auch deshalb wird es vom EFRE-Programm Baden-Württemberg 2014 bis 2020 und mit zusätzlichen Landesmitteln gefördert. Es folgt der Innovationsstrategie Baden-Württemberg (Fortschreibung 2020). Im P-XTRACT Projekt stehen die regionale sowie die innovative Klärschlammverwertung und Rückgewinnung von Phosphor im Vordergrund.
Das P-XTRACT®-Verfahren beruht auf der bewährten Technologie der Wirbelschichtverbrennung von Klärschlamm unter Zugabe von bestimmen (Erd-)Alkali Additiven und speziellem Wirbelschichtbettmaterial. Durch die zweistufige Verbrennung in einer reduzierenden und oxidierenden Atmosphäre wird die Überführung von Schwermetallen in die Gasphase erhöht, sodass die P-haltige Asche im Rauchgas als Flugasche mitgerissen und bei möglichst hohen Temperaturen > 700°C aus dem Rauchgas abgeschieden wird. Schwermetalle verbleiben maßgeblich in der Gasphase und werden bei niedrigeren Temperaturen in der nachfolgenden Rauchgasreinigung abgeschieden.
P-XTRACT® ist eine eingetragene Wortmarke der Wehrle Werk AG, Emmendingen
Ebenso wird durch den P-XTRACT® Prozess die Pflanzenverfügbarkeit des Phosphors in der ausgeschleusten Asche durch die speziell am Produkt ausgerichtete Brennstoff-Konditionierung, Additivzugabe und Verbrennungsführung gegenüber konventionellen Monoverbrennungsaschen verbessert.
Ausgelegt ist die P-XTRACT Pilotanlage mit einem Brennerdurchsatz von 0,72 Mg/h (TS ca. 25 %) und einer Reisezeit, bzw. Jahresstunden von 8000 h. Damit können sicher die jährlich aus dem Einzugsgebiet der 7 Kläranlagen stammenden Klärschlämme (11.200 Mg/a bei ca. 23,5 % TS) in dieser Anlage verwertet werden.
Das Verfahren stellt eine Weiterentwicklung der Verbrennung von Klärschlamm in einer Wirbelschicht dar, die in den letzten Jahren intensiv von unserem Projektpartner der Wehrle Werk AG, Emmendingen verfolgt und im Projekt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Würtemberg, ZSW wissenschaftlich begleitet wird. Unterstützung in der wissenschaftlichen Begleitung erhält unser Projekt im Bereich der chemischen Grundlagen und Analytik vom Institut für anorganische- und analytische Chemie der Universität Freiburg.
Es handelt sich hier um ein Vorhaben, das einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung nach Ziffer 8.1.1.4 des Anhangs 1 der 4. BImSchV (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen) bedarf und zudem gemäß § 7 Abs. 1 UVPG (Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung) i.V.m. Ziffer 8.1.1.3 der Anlage 1 zum UVPG einer allgemeinen Vorprüfung zur Feststellung der UVP-Pflicht unterliegt.
Für das Projekt sind im Vorfeld eine Vorantragskonferenz (27.6.2019) und in der Folge umfangreiche Untersuchungen im Rahmen einer allgemeinen Vorprüfung zur Feststellung der UVP-Pflicht durchgeführt worden. Die Ergebnisse der Eingriffs-Ausgleichsbewertung, Natura 2000-Verträglichkeitsvorprüfung, Umweltverträglichkeitsvorprüfung liegen vor. Nach Einschätzung der genehmigenden Behörde sind durch das geplante Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten (UVP-Vorprüfung).
Am 6. September 1967 schließen sich 24 Gemeinden aus den Landkreisen Freiburg und Mühlheim zusammen, um Grundwasser und Fließgewässer zu schützen. Mehr lesen